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Freitag
25.02.2005

Die Radiotelevisione della Svizzera italiana (RTSI) soll die Berichterstattung aus Graubündens italienischsprachigen Kantonsteilen massiv verstärken. Das fordert die Bündner Regierung von der Trägergenossenschaft der staatlichen Tessiner Medien. Die Standeskanzlei betont in einer Mitteilung vom Freitag, die italienischsprachigen Bündnerinnen und Bündner hätten wie die Tessinerinnen und Tessiner Anspruch darauf, sich über das Geschehen im Kanton in Italienisch informieren zu können.

Der Service der RTSI werde jährlich mit rund 280 Millionen Franken aus Gebührengeldern finanziert, argumentiert die Bündner Regierung. Von den rund 1150 Beschäftigten seien allerdings lediglich zwei fest im Kanton stationiert. Die Exekutive ersucht in einem Schreiben den Ausschuss der Trägergenossenschaft, der Società cooperativa per la Radiotelevisione nella Svizzera italiana (CORSI), bei der Leitung der RTSI zu intervenieren. Für die Surselva, das Ober- und das Unterengadin, für Mittelbünden-Hinterrhein und Prättigau-Davos müsse je ein freischaffender Teilzeitmitarbeiter angestellt werden.

Ebenfalls einen freien Mitarbeiter fordern die Bündner jeweils für das Puschlav, das Bergell sowie das Misox mit dem Calancatal. Um eine seriöse Berichterstattung zu gewährleisten, müsse auch das Tessiner Fensehen die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kanton vervielfachen.

Die Bündner Regierung regt weiter eine Dezentralisierung der Arbeitsplätze an, die derzeit fast ausschliesslich im Luganese angesiedelt sind. Im Vordergrund stehe eine Verschiebung in den Raum Bellinzona, schreibt die Standeskanzlei.