Der TV-Sender RTL muss die von der deutschen Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) verhängte Busse von 100 000 Euro wegen wiederholten Jugendschutzverstössen bezahlen. Das hat die KJM am Mittwoch in München an ihrer Sitzung beschlossen. Die beklagten Sequenzen fanden in den sogenannten «Casting-Shows» im Umfeld der Sendung «Deutschland sucht den Superstar» statt, wo Dieter Bohlen mit seinen zynischen Sprüchen für beste Unterhaltung sorgt.
«Beleidigende Äusserungen und antisoziales Verhalten werden in dem TV-Format als Normalität dargestellt. So werden Verhaltensmodelle vorgeführt, die Erziehungszielen wie Toleranz und Respekt widersprechen. Das kann vor allem auf Kinder unter 12 Jahren desorientierend wirken», erklärte der KJM-Vorsitzende Professor Wolf-Dieter Ring.
RTL zeige sich in einer Stellungnahme einsichtig und verpflichtet sich, die Casting-Sendungen der nächsten Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) vorzulegen, heisst es in der Mitteilung der Kommission für Jugendmedienschutz weiter.
Mittwoch
09.07.2008