Europas grösster TV-Konzern RTL Group hat im vergangenen Jahr vor allem dank Ergebniszuwächsen in Frankreich, den Niederlanden und Grossbritannien einen Rekordgewinn erzielt. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebita) sei 2004 um 46% auf 711 Mio. Euro gestiegen, teilte die umsatzstärkste Tochter des Medienkonzerns Bertelsmann am Donnerstag mit. Der Nettogewinn sprang auf 367 Mio. Euro - von 14 Mio. im Vorjahr. Der Umsatz legte um 9,6% auf 4,88 Mrd. Euro zu.
Bei den Prognosen für den Werbemarkt blieb RTL-Chef Gerhard Zeiler vorsichtig: «In den ersten beiden Monaten 2005 bleibt das Bild gemischt mit einer niedrigen Visibilität», sagte er. Die RTL Group betreibt 31 TV-Kanäle und 30 Radiostationen in 10 Ländern und ist mit mehr als 8000 Stunden pro Jahr auch ein führender Programmproduzent. Nach der Expansion nach Kroatien und Portugal im vergangenen Jahr will RTL auch künftig durch Zukäufe wachsen.
«Wir haben die notwendigen Massnahmen ergriffen, um unsere Profitabilität zu verbessern, Cash zu generieren und eine starke Bilanz ohne Finanzschulden zu schaffen. Wir sind deshalb gut positioniert, um interne und externe Wachstumsgelegenheiten zu nutzen», erklärte Zeiler. Deutschland, wo RTL vor allem mit ProSiebenSat.1 konkurriert, ist mit den Sendern RTL, Vox, RTL II, Super RTL und dem Nachrichtensender n-tv weiter der grösste Ergebnisträger des Konzerns mit einem Ebita von 262 (2003: 261) Mio. Euro. Der Anteil am weiter schwächelnden Werbemarkt fiel allerdings auf 37,7% von 39,2% im Vorjahr.
Die grössten Gewinnzuwächse verzeichnete der französische TV-Sender M6, der sein Ebita auf 209 Mio. Euro mehr als verdoppelte. In den Niederlanden stieg der operative Gewinn um 56% auf 39 Mio. Euro, in Grossbritannien verdoppelte er sich auf 18 Mio. Euro. Auch die Aktionäre sollen von dem Rekordgewinn profitieren. RTL plant für 2004 eine Dividendenzahlung von 0.95 Euro je Aktie, nach 0.80 Euro ein Jahr zuvor.
Donnerstag
10.03.2005