Der ARD-Fernsehfilm «Rommel» über den Nazi-Generalfeldmarschall Erwin Rommel sorgt noch während den Dreharbeiten für grosse Aufregung. In verschiedenen Presseartikeln wurde in den vergangenen Tagen der Vorwurf der Geschichtsfälschung erhoben. Der bei der Verfilmung federführende Südwestrundfunk (SWR) wies die Vorwürfe umgehend zurück. «Auf keinen Fall werde ich zulassen, dass `Rommel` auch nur in die Nähe von revisionistischem Gedankengut gerückt wird», erklärte SWR-Intendant Peter Boudgoust.
«Den Vorwurf, `braune Sosse` in dem Film zu verarbeiten, weise ich mit aller Entschiedenheit zurück», so der Intendant weiter. Der SWR distanzierte sich damit von Aussagen, welche die Historikerin Cornelia Hecht sowie Catherine Rommel, die Enkelin des Generalfeldmarschalls, am Wochenende gegen den Film vorgebracht hatten. Der SWR betonte vielmehr, dass sich der Autor und Regisseur Niki Stein während seiner intensiven Recherchen für das Drehbuch «mit der gesamten, insbesondere aber mit der neueren und neuesten wissenschaftlichen Forschung» zum Thema Erwin Rommel, Nationalsozialismus und Widerstand beschäftigt habe.
«Alle zugänglichen historischen Quellen sind für den Film kritisch zu Rate gezogen worden», erklärte SWR-Fernsehfilmchefin Christine Strobl. Dies allerdings in dem Wissen, dass «jede der Quellen auf Herz und Nieren zu prüfen ist» und es in einem Unrechtssystem wie dem Dritten Reich «keine absolute Wahrheit» geben könne.
Der im Auftrag der ARD von der Firma Teamworx produzierte Film über Erwin Rommel hat sich zum Ziel gesetzt, auf Basis der aktuellen Rommel-Forschung «ein differenziertes Bild» des Generalfeldmarschalls zu zeichnen, «der sich 1944 im tiefsten Gewissenskonflikt und im Zwiespalt zur Loyalität des von ihm verehrten Führers Adolf Hitler befand». «Wir wollen die Zuschauer ermuntern, sich kritisch mit Rommels Rolle in diesen entscheidenden Kriegsmonaten auseinanderzusetzen, die in seinem von Hitler erzwungenen Selbstmord endeten», so SWR-Fernsehfilmchefin Strobl.