Die Führungsspitze von Italiens grösster Verlagsgruppe RCS Mediagroup ist ausgetauscht worden: Der bisherige CEO von Vodafone Italia, Vittorio Colao, ersetzt Maurizio Romiti nach langwierigen Verhandlungen über die Kontrolle der Gruppe, die unter anderem Italiens auflagenstärkste Tageszeitung «Corriere della Sera» herausgibt. Colao soll gemäss Medienberichten vom Mittwoch ab September den Vorsitz der RCS-Geschäftsführung übernehmen.
Die Unternehmerfamilie Romiti, die über ihre Holding Gemina bisher mit einem Anteil von 9,7% den RCS-Aktionärspakt anführte, wurde beschuldigt, für die jahrelangen Verluste der Gruppe verantwortlich zu sein. Erst 2003 wurde wieder ein Gewinn von 51,5 Mio. Euro ausgewiesen. Romiti wird ausserdem das Scheitern der Diversifikationspolitik bei der RCS Media Group vorgeworfen. Die Familie Romiti entschloss sich daher, ihr Aktienpaket an der RCS Mediagroup an die anderen Mitglieder im Aktionärspakt zu verkaufen, darunter Fiat, die Mailänder Investmentbank Mediobanca, die Unternehmerfamilie Pesenti (Italcementi) und die Generali-Versicherung.
Mittwoch
23.06.2004