Reporter ohne Grenzen (RoG) und die iranische Menschenrechtsanwältin und Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi werden mit dem «Roland-Berger-Preis für Menschenwürde - zur Förderung eines friedlichen Miteinanders in der Welt» ausgezeichnet. Der Preis wird jährlich von der in München ansässigen Roland-Berger-Stiftung vergeben. Zum zweiten Mal ehre die Stiftung damit Personen und Institutionen, die sich vorbildlich und erfolgreich um Achtung, Förderung und Schutz von Menschenwürde und Menschenrechten in einer weltweit offenen und friedlichen Gesellschaft verdient gemacht haben, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.
Der Preis ist mit einer Million Euro dotiert: 900 000 Euro gehen an RoG für den Einsatz für Pressefreiheit und den Schutz verfolgter Journalistinnen und Journalisten. Mit 100 000 Euro werden die Aktivitäten von Shirin Ebadi zur Verteidigung der Menschenrechte unterstützt. Der deutsche Bundespräsident Horst Köhler wird die Auszeichnung am 21. April 2009 bei einem Festakt in Berlin an die beiden Preisträger überreichen.
«Für uns ist es eine enorme Ehre, diesen prestigeträchtigen Preis entgegennehmen zu dürfen», sagt RoG-Generalsekretär Jean-François Julliard. «Damit wird eine Organisation ausgezeichnet, die sich seit ihrer Gründung durch Robert Ménard vor fast 25 Jahren für Pressefreiheit einsetzt, wo immer sie gefährdet ist.»
Die mit dem Preis verbundene Fördersumme ermöglichte RoG, zukünftig das Engagement für bedrohte Journalistinnen und Journalisten sowie Medien auszuweiten, erklärt Astrid Frohloff, Vorstandssprecherin der deutschen RoG-Sektion: «Journalisten, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, brauchen mehr Unterstützung. Fact Finding Missions, also Untersuchungskommissionen, wie etwa vor kurzem in Afghanistan oder im Kaukasus, müssen intensiviert werden. So lassen sich Missstände nicht länger leugnen. Auch unsere Öffentlichkeitsarbeit wollen wir verstärken, um den politischen Druck auf repressive Regierungen zu erhöhen und deutlich zu machen, dass Pressefreiheit jeden von uns etwas angeht.» Ohne Berichterstattung würden viele Missstände und Menschenrechtsverletzungen im Dunkeln bleiben.
Mittwoch
25.03.2009