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Samstag
07.03.2009

«Die bewusst und gezielt gestreuten Gerüchte über einen angeblichen Verkauf von Radio 1 an Ringier sind völlig aus der Luft gegriffen. Radio 1 ist für mich ein Langzeitprojekt, an dem ich noch ganz lange Zeit Freude haben möchte. Mein Ziel ist es, Radio 1 zum qualitativ und quantitativ erfolgreichsten Privatradio der Schweiz zu machen, und davon lasse ich mich nicht abbringen.» Das teilte Roger Schawinski dem Klein Report in der Nacht auf Samstag ergänzend zur Meldung um die wilden Gerüchte eines möglichen Verkaufs seines Radiosenders Radio 1 mit.

Davor erreichte am Freitagabend um 17 Uhr ein Mail der Medienstelle von Ringier Schweiz den Klein Report. Darin werden die «sehr geehrten Damen und Herren» darauf hingewiesen, dass am Donnerstag Radio Energy Zürich in Bern eine Petition mit 100 000 Unterschriften übergeben habe. «Falls Sie weiterführende Artikel planen, können Sie für Ihre Nachfragen die Ringier-Medienstelle (Tel. 044 259 64 44, media@ringier.ch) auch über das Wochenende erreichen», heisst es da. Und weiter: «Gerne machen wir Sie auch auf den jüngsten Artikel zu diesem Thema aufmerksam. Auf NZZ online finden Sie einen Hintergrundartikel unter dem Titel `Vierte UKW-Frequenz für Radio Energy wäre nicht zu teuer`. Und hier der Link: http://www.nzz.ch/_1.2150698.html».

Dieses proaktive Gebaren ist doch eher auf der hochmerkwürdigen Seite, da das Verlagshaus mehrheitlich (kontrolliert) in den eigenen Konzern-Medien kommuniziert und sich auf Fragen standardisiert mit «zu Gerüchten nehmen wir keine Stellung» jeweils aus der Affäre zieht. Hinter vorgehaltener Hand erhält der Klein Report im oberen Kader bei Ringier aber immer gut Auskunft. «Nur, schreiben, dass es von mir ist, dürfen Sie nicht!» (auch standardisiert).

Ruhe in den Karton brachte am frühen Freitagabend dann erst wieder das Bundesamt für Kommunikation (Bakom), wie man in der Meldung des Klein Reports nachlesen kann. Denn nach Artikel 48 des Radio- und Fernsehgesetzes müsste eine Übertragung der Konzession dem Departement von Bundesrat Moritz Leuenberger gemeldet und genehmigt werden. «Das Gerücht haben wir auch gehört», sagte Mediensprecherin Deborah Murith gegenüber dem Klein Report seelenruhig, «aber wir haben keine Anfrage der Beteiligten auf dem Tisch.»