Der Medienexperte und ehemalige Präsident des Presserats, Roger Blum, zeigt sich in einem offenen Brief enttäuscht, dass der Stiftungsrat für den Schweizer Presserat es erneut abgelehnt habe, die Verleger und Medienveranstalter in die Trägerschaft des Presserates aufzunehmen. «Es ist ein Entscheid gegen jede Vernunft. Das medienethische Kontrollgremium braucht eine breite Trägerschaft und eine sichere Finanzierung. Dies ist nur mit den Medienunternehmern zu haben», so Blum in seinem Brief.
Die Einhaltung medienethischer Grundsätze müsse im gemeinsamen Interesse von Verlegern und Medienschaffenden liegen; sie habe nichts mit Arbeitskonflikten zu tun. Ausserdem gehe es primär um den Einbezug der Verleger in die Stiftung. Der Presserat selber könnte immer noch aktiven Medienschaffenden und Publikumsvertretern vorbehalten bleiben. Wie man wisse, so Blum weiter, treten Stiftungspräsident Enrico Morresi und die Stiftungsratsmitglieder des Schweizer Syndikats Medienschaffender (SSM) sowie des Vereins Konferenz der Chefredaktoren für den Einbezug der Verleger ein; ebenso Presseratspräsident Peter Studer. Es sei deshalb an der Zeit, dass die Comedia und «Impressum. Die Schweizer Journalisten» ihre Delegierten abberufen und solche entsenden, die für den Einbezug der Verleger sind.
Sonntag
05.09.2004