Reporter ohne Grenzen (ROG) und bislang 17 europäische Zeitungen unterstützen einen Antrag auf Haftprüfung zugunsten des eritreisch-schwedischen Journalisten Dawit Isaak. Der Eigentümer der früheren Wochenzeitung «Setit» wurde im September 2001 in Eritrea festgenommen - und ist seitdem ohne Anklage in dem ostafrikanischen Land inhaftiert.
Die bei Isaaks Festnahme gegen ihn erhobenen Vorwürfe, «Verräter» und «Spion» aus Äthiopien zu sein, wurden niemals in einem gerichtlichen Verfahren geprüft. In dem von drei europäischen Anwälten gestellten Antrag auf Haftprüfung an den Obersten Gerichtshof von Eritrea werden die Vorführung des Gefangenen vor Gericht und eine Prüfung der Rechtmässigkeit der Inhaftierung gefordert. Aus Sicht von ROG und vielen anderen Menschenrechtsorganisationen hatte Isaak lediglich von seinem in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgeschriebenen Grundrecht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäusserung Gebrauch gemacht.
17 europäische Zeitungen haben heute in einem öffentlichen Brief Ihre Unterstützung für den Antrag auf Haftprüfung formuliert - darunter sind die schwedische «Aftonbladet», die spanische «El País» und die deutsche «tageszeitung». «Mit allem Respekt fordern wir den Obersten Gerichtshof auf, sich mit dem Fall zu beschäftigen», heisst es in dem von den Chefredaktionen der Zeitungen unterzeichneten Appell. Eritrea müsse sich unverzüglich an internationales Recht halten.
Die Anrufung des Gerichts erfolgte auf Initiative des schwedischen Anwalts Jesús Alcalá. ROG half bei der Umsetzung des Antrags.