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Freitag
26.09.2014

Medien / Publizistik

Reporter ohne Grenzen (ROG) hat den Intendanten der Deutschen Welle, Peter Limbourg, aufgefordert, die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Staatsfernsehen CCTV noch einmal zu überdenken.

«Diese Kooperation steht nicht im Einklang mit dem Programmauftrag der Deutschen Welle, weil CCTV ein Teil des staatlichen Repressionsapparats gegen chinesische Journalisten ist. Die DW darf nicht versuchen, ihre Reichweite zu Lasten der Pressefreiheit zu steigern», schreibt der Journalistenverband am Donnerstag.

Der Staatssender CCTV spiele für die staatliche Propaganda Chinas eine tragende Rolle, so Reporter ohne Grenzen weiter. Die 19-Uhr-Hauptnachrichten des Senders müssen beispielsweise von allen anderen TV-Stationen übernommen werden.

In den vergangenen Monaten strahlte der chinesische Sender mehrmals öffentliche Geständnisse aus, wobei sich Journalisten vor laufender Kamera selbst kritisieren mussten. Darunter war auch eine freie Mitarbeiterin der Deutschen Welle, wie die Journalistenorganisation moniert.

«Die Deutsche Welle beschreibt die vereinbarte Kooperation mit CCTV als Dialog», schreibt Reporter ohne Grenzen. Doch die Erfahrung zeige, dass vergleichbare Formen der Kooperation von der Staatspropaganda geschickt genutzt werden.