Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert den Golfstaat Bahrain auf, die Verdächtigungen gegen die Menschenrechtsaktivistin Maryam al-Khawaja fallen zu lassen. Dies einen Tag vor dem Beginn des Gerichtsprozesses, in dem ihr ein angeblicher Angriff auf Sicherheitsbeamte angelastet wird.
«Maryam al-Khawaja steht vor Gericht, weil sie für Grundrechte wie Presse- und Versammlungsfreiheit eintritt und die Menschenrechtsverletzungen der bahrainischen Regierung öffentlich gemacht hat», schrieb ROG-Geschäftsführer Christian Mihr am Dienstag.
Die bahrainisch-dänische Doppelbürgerin Khawaja wollte Ende August ihren Vater, den Menschrenrechtler Abdulhadi Al-Khawaja, im Gefängnis besuchen. Als sie den Flughafen der Hauptstadt Manama verliess, wurde sie verhaftet.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, sie habe zwei Sicherheitsbeamte angegriffen, als diese ihr Handy beschlagnahmen wollten. Nach internationalen Protesten wurde die Aktivistin nach drei Wochen zwar freigelassen, allerdings ohne Bahrain verlassen zu dürfen.
Als Präsidentin des Bahrain Center for Human Rights und Co-Direktorin des Gulf Center for Human Rights setzt sich Khawaja seit Jahren gegen Menschenrechtsverletzungen und Repressionen ein. Wird sie verurteilt, drohen ihr nach Angaben ihres Anwalts bis zu zwei Jahre Haft.
Seit dem Beginn der Proteste Anfang 2011 kriminalisiere die Regierung in Bahrain jede öffentlich geäusserte Kritik und versuche mit allen Mitteln, Berichte über die Proteste und deren brutale Niederschlagung zu unterbinden, schreibt ROG weiter.