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Mittwoch
19.11.2008

Eine angeregte und anregende Tour d`Horizont zum Thema Rituale inszenierte die Wirz-Gruppe am Mittwochabend in Zürich zum alljährlichen Wirz-Cocktail. Gegen 400 Gäste hatten sich zum Anlass ins Zürcher Lakeside Casino eingefunden, freuten sich an den feinen Häppchen, den edlen Getränken und an den kürzeren oder längeren Gesprächen mit Kolleginnen, Freunden und Bekannten. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung auf ansprechendem Niveau, wobei CEO Geri Aebi bei seiner Begrüssung verschiedentlich mit der widerspenstigen Technik zu kämpfen hatte, diese Hürden aber elegant und witzig übersprang, als er die Rituale vom Aufstehen bis zum Eintreffen im Büro und wieder zurück ins traute Heim skizzierte.

Im Mittelpunkt des Abends stand eine einstündige Diskussion zum Thema Rituale, bestritten von der GDI-Forschungsleiterin Karin Frick, vom Bucherer-Direktor Christian R. Gisi, vom Emmi-CEO und früheren Migros-Marketingleiter Urs Riedener und vom Grossmünster-Pfarrer Christoph Sigrist. Unter der Gesprächsleitung der Fernseh-Moderatorin Patrizia Laeri kreiste die Diskussion mal konkret, mal wolkig um das Thema. Dabei waren sich alle auf dem Podium einig, dass es einen Trend zu mehr Ritualen gebe, vermutlich weil die heutige Zeit viele Leute zu mehr Instabilität und Veränderung zwingt, wogegen die Rituale Sicherheit versprechen, wie Karin Frick ausführte. Für Pfarrer Sigrist strukturieren die Rituale Zeiträume oder Begegnungen, was einem Bedürfnis entspreche. Das beginnt bei der morgendlichen Routine mit Aufstehen, Duschen, Zähneputzen und Frühstücken bis hin zu Ritualen zu Feiertagen, Geburten, Hochzeiten oder auch Beerdigungen.

Die Verkaufsfachleute stellten sich in dieser Situation die Frage, wie damit umzugehen sei. Der Schmuck- und Uhren-Verkäufer Christian R. Gisi legte dar, wie sein Personal mit sorgfältig eingeübten und flexibel gehandhabten Ritualen die Kundschaft nicht verführen, aber überzeugen könne: Immer die kulturellen Hintergründe beachten und sich entsprechend verhalten. Marketingspezialist Urs Riedener legte dar, dass es nicht nur darum gehe, ein gutes und sinnvolles Produkt zu entwickeln, sondern den Kundinnen und Kunden auch ein Ritual zu geben, wie dieses Produkt zu konsumieren sei. «Ein neues Produkt muss in den täglichen Ablauf passen, sonst wartet man besser damit, es zu lancieren. Oder noch besser: gleich kübeln», sagte er schmunzelnd.