Der Schweizer Ringier-Verlag hat am Dienstag die Zahlen zum bereits früher angekündigten Rekordjahr 2004 geliefert. Das beste Ergebnis in der 172-jährigen Geschichte des Familienunternehmens bringt eine Umsatzsteigerung um 12,9% von 986,1 auf 1113,5 Mio. Franken sowie einen Gewinnsprung um 28,7% von 43,2 auf 55,6 Mio. Franken. Zum stolzen Ergebnis trugen alle Bereiche bei - ausser die Wirtschaftsmedien (-2,7% von 22,1 auf 21,5 Mio. Franken) und Print Schweiz (-1,1% von 198,1 auf 196,0 Mio. Franken). Vor allem eingeschenkt haben Osteuropa (+41,6% von 226 auf 320,1 Mio. Franken), Asien (+17,2% von 43,5 auf 51,0 Mio. Franken) und Fernsehen (+26% von 25,7 auf 32,4 Mio. Franken). Der Zeitungsbereich dümpelte mit +0,7% von 196,4 auf 197,8 Mio. Franken vor sich hin, während die frühere Cashcow Zeitschriften ein Plus von 8,2% (von 217,3 auf 235,1 Mio. Franken) zum Ergebnis beitrug. Mittlerweile generiert Ringier ein Drittel seines Umsatzes im Ausland.
Verwaltungsratspräsident Michael Ringier nutzte die Gelegenheit, das Hohe Lied von der Innovationskraft des Familienunternehmens zu singen. Mindestens zweimal hätte in den vergangenen Monaten die Gelegenheit bestanden, den Verlag ganz oder teilweise zu verkaufen (u. a. an Springer), aber dies hätte nur die Aktionäre gefreut und das Unternehmen zerstört, unterstrich er. «Die Arbeit macht mehr Spass als Geld zu verwalten», sagte er. Nur ein Familienbetrieb, so gab er sich überzeugt, habe den jahrelangen Aufbau in Osteuropa und in Asien durchziehen können, von dem Ringier jetzt erstmals im grossen Stil profitieren konnte. Und der Aufbau gehe weiter, kündigte er an: «Wir sehen uns Kroatien und die Ukraine an, aber in den anderen Ländern, wo wir schon sind, gibt es noch viel zu tun.» Ziel sei es, in jedem Markt die Nummer eins zu sein. «Lieber gross in einem kleinen Markt als klein in einem grossen», zeigte er sich skeptisch zum Thema einer Expansion nach Deutschland, wo Ringier bisher im wesentlichen mit «Cicero» präsent ist.
Dienstag
12.04.2005