Die seit Anfang 2007 geltende neue Organisationsstruktur des Schweizer Ringier-Konzerns zeigt deutlich, wo der Grossverlag verdient und wo die Zahlen nicht so berauschend sind. In Mittel- und Osteuropa (Rumänien, Serbien, Slowakei, Tschechien, Ukraine und Ungarn) steigerte sich Ringier im Jahr 2007 von 430 auf 506,3 Mio. Franken Umsatz (+17,7 Prozent) und in China von 62,2 auf 71,3 Mio. Franken (+14,6 Prozent). Überall ausser in der Ukraine habe Ringier dabei schwarze Zahlen geschrieben, gab CEO Martin Werfeli auf Nachfrage bekannt.
Die Verkaufsgerüchte um die Zeitung «Blik» in Kiew wollte Werfeli nicht kommentieren. Ende Februar hatte der deutsche Kress-Report ein diesbezügliches Gerücht in die Welt gesetzt - derselbe Kress-Report, den Michael Ringier am Donnerstag (in anderem Zusammenhang) ausdrücklich lobte. Mit einer Gratisverteilung am Montag und Verkauf der Zeitung vom Dienstag bis Samstag versucht Ringier im Moment, die Vertriebsschwierigkeiten in Kiew zu überwinden.
Im Schweizer Zeitungsbereich («Blick»-Gruppe) wies Ringier einmal mehr einen geringeren Umsatz aus; die Erlöse sanken von 193,5 im Jahr 2006 auf 190,8 Mio. Franken, nachdem sie 2005 noch 200,7 Mio. Franken betragen hatten. Der Rückgang sei damit «abgebremst» worden, sagte CEO Werfeli zu diesem Punkt (vor einem Jahr hatte er zum Thema «Blick»-Sinkflug gesagt, diese Tendenz habe sich «deutlich verlangsamt»).
Der neu gestaltete «SonntagsBlick» habe aus dem Markt «sehr positive Impulse» erhalten, gab Martin Werfeli weiter bekannt. Dies habe die Wemf AG für Werbemedienforschung mit «steigenden Leserschaftszahlen» belegt, die er allerdings nicht bekannt gab. Zur Tageszeitung «Blick», die seit 5. März als Einbund-Kehrzeitung erscheint, gab er auf Fragen des Klein Reports lediglich bekannt, die Reaktionen aus der Leserschaft seien «insgesamt sehr positiv» und aus der Werbung «nur positiv». Siehe auch: Ringier mit gesteigertem Jahresgewinn, Ringiers Strategie: Konsolidierung und Digitalisierung und 5 Kilo Ringier-Jahresbericht
Donnerstag
27.03.2008