Die Auflageentwicklung der beiden Titel «Blick» und «SonntagsBlick» sei auch im vergangenen Jahr «äusserst unbefriedigend» ausgefallen, sagte Ringier-CEO Martin Werfeli an der Präsentation der Jahreszahlen 2005 zu den beiden Boulevard-Publikationen. Zwar seien die aktuellen Leserschaftszahlen («Blick» von 717 000 auf 727 000 und SoBli von 988 000 auf 998 000 Exemplare) erfreulich, und auch im Werbemarkt seien «Blick» und «SonntagsBlick» gut etabliert, aber im Vergleich mit den sehr guten Zahlen in Osteuropa sehen die Zahlen natürlich nicht besonders schön aus: Laut der AG für Werbemedienforschung Wemf hat der Blick Im Jahr 2005 von 275 000 (2004) auf 262 000 Exemplare je Ausgabe nachgelassen und der «SoBli» von 295 000 auf 280 000 Exemplare.
Trotzdem wollte niemand etwas von einschneidenden Massnahmen wissen. Es gebe jetzt ja nächstens diverse grafische Neuerungen beim «Blick», und auch von der Zusammenarbeit mit der geplanten Abendzeitung «Heute» verspricht sich Verleger Michael Ringier einiges. «Wenn es gelingt, 200 000 bis 300 000 Leser für `Heute` zu gewinnen, gibt das ein Kombi zusammen mit dem `Blick`, das einiges bringt», ist er überzeugt. Er sehe jeden Morgen die vielen Menschen in den Zügen, Trams und Bussen, die «20 Minuten» lesen, und er könne nicht glauben, dass diese Menschen nicht auch am Abend etwas Neues lesen wollten. Inwiefern dies dem «Blick» redaktionell helfen soll, blieb allerdings sein Geheimnis. - Mehr dazu: Mach Basic 2006: «20 Minuten» ist Leserschafts-Millionär, Wemf: Auflagedaten 2005 und Ringier im Jahr 2005: Die Zahlen im Detail
Freitag
31.03.2006