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Montag
25.09.2006

Das neue Organigramm des Ringier-Verlags bringt wegen der Trennung von Konzernleitung einerseits und Geschäftsleitungen auf Länderebene andererseits auch eine neue Geschäftsleitung Schweiz. Der Ringier Verlag Schweiz werde ab 1. Januar 2007 von Thomas Landolt geleitet, der auch in der Konzernleitung sitzt. Ebenfalls in beiden Gremien ist Thomas Trüb, auf Schweizer Ebene zuständig für die Wirtschaftsmedien («Cash»). Hinzu kommen Patrick Vogt (Zeitungen), Daniel Pillard (Zeitschriften Westschweiz), Hans-Jürg Deutsch (Fernsehen), Daniel Terzoni (Controlling) sowie Jean-Luc Mauron (Human Resources).

Zu Thomas Landolt schrieb der Verlag am Montagabend, er habe nach einer Ingenieur-Ausbildung zum Kommunikations- und Druckfachmann einen MBA an der Universität St. Gallen absolviert. Seit 1996 sei er für die Ringier AG tätig. Bis 2001 sei er Produktionsleiter bei Ringier Print Adligenswil gewesen, bevor er ab 2001 in Prag den Kauf und die Reorganisation einer Zeitungsdruckerei für Ringier-Titel in Tschechien begleitet habe. Seit 2003 sei er Geschäftsführer des Ringier-Verlags in Rumänien. Thomas Landolt ist 42 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern.

Eine wichtige Position ist diejenige des Zeitungschefs in der Person des 35-jährigen Beraters und Dozenten Patrick Vogt. Der Zuständige für «Blick», «SonntagsBlick», «heute» usw. hat an der Handelshochschule St. Gallen promoviert. Später stieg er beim Beratungsunternehmen McKinsey ein, wo er mit den Medien zu tun hatte. An den Universitäten von Zürich und Lugano sowie an der Steinbeis-Universität in Berlin gibt er Kurse. Vogt ist bereits seit längerem Berater bei Ringier. Unter anderem hat er im Juni vergangenen Jahres versucht, die Verkaufs- und Anzeigenabteilung «Blick-Anzeigen» umzustrukturieren. Vogts Struktur nach Branchen hätte am 1. Januar 2006 in Kraft treten sollen, daraus wurde aber nichts, wie der Klein Report berichtete. Die Teams arbeiten weiterhin nach Produkten: «Blick», «SonntagsBlick» und «Sie + Er» als Einheit, ein Team für «heute» und eines für Specials, Agenturen und «Il caffè». Gemäss Recherchen des Klein Reports hat nun auch «Blick»-Chefredaktor Werner de Schepper ein Ämtli gefasst: Er soll rausfinden, wie man den «Blick» besser machen kann.

Vor seinem Engagement bei Ringier war Vogt während zwei Jahren VR-Delegierter beim damaligen Zürcher Lokalradio Z, das unter seiner Aegide zu Hitradio Z wurde, was den Verkauf und die Umgestaltung zu Radio Energy nicht verhindern konnte. Bei Ringier soll er sich stark gemacht haben für «heute» und «Cash Daily». Von Leuten, die mit ihm zu tun hatten, wird er als «typischer McKinsey»-Mann beschrieben: «Sehr strukturiertes Vorgehen mit Kennzahlen, Schemata und Lehrbuch, sehr strikter Umgang mit Untergebenen.» - Die neue Ringier-Konzernleitung: Ringier-Verlag krempelt Geschäftsleitung um