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Montag
06.12.2004

Der Westschweizer Ableger des Schweizer Grossverlags Ringier in Lausanne hat mit Datum vom 3. Dezember den Unternehmensvertrag für seine Journalistinnen und Journalisten per Ende 2005 gekündigt. Dies gaben der Journalistenverband Impressum und die Ringier-Romandie-Redaktionen am Montag bekannt. «Eigentlich wollten wir den Vertrag schon vor Jahresfrist kündigen, haben die Frist aber wegen Koordinationsproblemen zwischen Lausanne und Zürich damals verpasst», sagte Ringier-Romandie-Direktor Daniel Pillard am Montag zum Klein Report. Zur Begründung wies er auf vertragliche Unterschiede betreffend Lohnerhöhungen und Teuerungsausgleich in den Verträgen der Westschweiz und der Deutschschweiz hin. Ringier gibt in der Westschweiz «L`Hebdo», «L`illustré», «TV8», «Edelweiss» und «Montres Passion» heraus.

Impressum und die welschen Ringier-Redaktionen verurteilen den Schritt von Ringier in einem Communiqué «vigoureusement», ganz besonders angesichts des bevorstehenden hervorragenden Jahrsabschlusses für das Jahr 2004 («Bestes Ergebnis alles Zeiten»). «Der Vertrag gibt den angestellten und den freien Journalisten heute bessere Konditionen als der Gesamtarbeitsvertrag», erläuterte Impressum-Sekretär Mathieu Fleury am Montag gegenüber dem Klein Report den Stellenwert der Kündigung. Er vermute «ideologische Gründe» für die Kündigung, sagte er weiter, weil in der Deutschschweiz ein vertragsloser Zustand herrscht. Er bedauerte auch, dass Ringier keine Verhandlungsofferte mache, was eine lange Phase der sozialpartnerschaftlichen Zusammenarbeit beende. Schliesslich kündete er Kampfmassnahmen an, um die Errungenschaften des Vertrags zu verteidigen. Direktor Pillard schloss auf Anfrage allerdings Neuverhandlungen des Vertrags nicht aus: «Das muss man sehen», sagte er. - Mehr dazu: Ringier vor dem «besten Ergebnis aller Zeiten»