Nachdem der Ringier-Verlag den Umsatz im vergangenen Jahr um 6,5% auf 1337,5 Millionen Franken gesteigert und eine Gewinnverbesserung um 1% auf 67,8 Millionen Franken ausgewiesen hatte, haben Verleger Michael Ringier und Konzernchef Martin Werfeli am Dienstag für das laufende Jahr eine weitere Verbesserung der Zahlen angekündet. «Obschon der Verkauf der TV-Zeitschriften an Springer und die Einstellung von `Cash` zu einer Umsatzeinbusse von etwa sechs Prozent geführt haben, werden wir im Jahr 2007 ein Wachstum des externen Umsatzes von etwa sieben Prozent erreichen», sagte Werfeli am jährlichen Herbstmedienfrühstück in Zürich. Es werde damit ein besseres Ergebnis als budgetiert erreicht und zwar zum sechsten Mal in Folge.
Für die Zukunft prognostizierte der Verlag («Schweizer Illustrierte», «Blick», «Cash daily», «Heute», Radio Energy usw.) keine grossen Sprünge. «Wir wollen die vorhandenen Marken in den bestehenden Märkten mit Schwerpunkt neue Medien verstärken», sagte CEO Martin Werfeli. Das gebe «unheimlich viel zu tun, weil namentlich in Osteuropa viele Märkte zu bearbeiten sind und Konzentration und Konsolidierung sehr schnell ablaufen», ergänzte Michael Ringier. Eine deutliche Absage erteilte der Verwaltungsratspräsident einmal mehr einem Verkauf an den deutschen Axel-Springer-Verlag oder einem Zukauf bei der Süddeutschen Zeitung in München. Allerdings liess Ringier sich für später diesbezüglich alle Optionen offen: «Wir gehen offenen Auges durch die Landschaft und lassen uns auf sich bietende Gelegenheiten ein, wenn sie Sinn machen.»
Im Hauptmarkt Schweiz ist Ringier nach eigenem Bekunden mit der multimedialen Cash-Gruppe gut unterwegs. Dasselbe gelte für die Abendzeitung «Heute», die bereits eine verteilte Auflage von 260 000 Exemplaren erreiche. Für das Sorgenkind «Blick» gab Martin Werfeli die bereits mehrfach angekündete Neulancierung im Monat März 2008 bekannt. Die Boulevardzeitung soll als Einbund-Blatt daherkommen und «magaziniger» werden, wie es Werfeli formulierte: «Die Themen und Bilder sollen grosszügiger aufgemacht werden», kündete er an und versprach mehr Informationen «zu gegebener Zeit». - Siehe auch: Ringier leidet vor allem im Schweizer Zeitungsgeschäft
Dienstag
13.11.2007