Kennen Sie den? Da sitzen zwei Kannibalen zusammen und essen einen Clown. Fragt der eine: Findest du auch, er schmeckt ein wenig komisch? Ha ha ha. Zwar steht der reichlich abgestandene Witz im Ringier-Jahresbericht, aber weil er dort in Englisch ist und von Richard Prince, gilt er als Kunst. Dies darum, weil die Familie Ringier sehr an Kunst interessiert ist und deshalb seit einigen Jahren ihre Jahresberichte zu eigentlichen Kunst-Jahrbüchern aufmöbelt. Beim Ausflug auf das Witzparkett an der Hand von Richard Prince war es allerdings auch Verwaltungsratspräsident Michael Ringier nicht ganz wohl, wie er an der Medienkonferenz vom Freitag deutlich machte. Einige der Witze seien lustig, die meisten aber eher peinlich, bekannte er unumwunden. Dem ist zuzustimmen, vor allem dort, wo die Witzchen schlüpfrig, sexistisch oder rassistisch werden. Hier noch ein Beispiel, diesmal in der Kunstsprache Englisch: «How can you tell your wife is dead? The sex is the same but the dishes start to pile up.»
Jetzt hofft der Klein Report, dass diese Meldung von Michael Ringier nicht als «Klatsch, verkleidet als Journalismus» bezeichnet wird, wie er in anderem Zusammenhang am Freitag vor den Medien sagte. Sagen wir mal, es sei «Klatsch ganz klein». - Mehr dazu: Ringier dank Osteuropageschäft mit Umsatzsteigerung, Ringier im Jahr 2005: Die Zahlen im Detail und Ringier will «Blick» mit «Heute» helfen
Freitag
31.03.2006