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Dienstag
28.04.2009

Der neue Ringier-CEO Christian Unger findet nicht, dass bei einer Umsatzsteigerung von 5,3 Prozent «der Gewinn doch eher bescheiden ausgefallen ist», wie er in einem «Nachgefragt» Ringier-intern erklärte: «Ich würde den Gewinn nicht als bescheiden bezeichnen. Der Gewinn von 2008 kann nicht mit dem Ausnahmejahr 2007 verglichen werden, sondern eher mit 2006 und den Jahren davor, wo wir einen ähnlich hohen Gewinn ausgewiesen haben.»

Auf die Frage, ob die Zeit der Gratiszeitungen vorbei sei, nachdem Ringier mit «Kompakt», «CASH» und «24 Hodin» drei von fünf Gratiszeitungen eingestellt habe, sagte Unger: «Entscheidend ist, ob sich ein Produkt im Leser- und im Anzeigenmarkt durchsetzen kann. `Blick am Abend` und `24 Sata` in Serbien sind erfolgreiche Produkte, die sich zu unserer vollen Zufriedenheit entwickeln. An ihnen halten wir auch künftig fest.»

Weiter antwortet der Ringier-CEO auf einen weiteren möglichen Stellenabbau beim Medienkonzern: «Die konsequente Ausrichtung unseres Unternehmens auf die Zukunft, zu der selbstredend auch die Entwicklung und Pflege unserer starken Zeitungen und Zeitschriften gehört, wird von uns allen noch Opfer verlangen, bevor sich die Weltwirtschaft und damit auch die Medienwelt wieder erholt haben werden. Wir versuchen dabei aber, nicht einfach mit dem Kamm Stellen abzubauen.»

Auf die Frage «Wie verdient ein Medienhaus künftig Geld?» holt der aus dem Internet-Bereich kommende Manager etwas aus: «Wir sind bei Ringier überzeugt, dass man neben den klassischen Printmedien und den Contentseiten der bisherigen Marken vor allem dank neuen Geschäften, etwa E-Commerce, Geld verdienen wird. Transaktionsbasierte Geschäftsmodelle sind die einzigen, mit denen zurzeit im Online-Bereich Geld verdient wird. Konkret müssen wir Inhaltsangebote und Vertriebsplattformen miteinander verschmelzen. Der Kauf der media swiss Gruppe, Geschenkidee.ch und von Foto Nekretnine war ein wichtiger Schritt in diese Richtung.»