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Samstag
29.04.2006

In der schriftlichen Urteilsbegründung zum Plagiatsprozess um Dan Browns Welt-Bestseller «Sakrileg» hat sich der Richter einen Spass erlaubt. Peter Smith baute in sein 71-seitiges Urteil einen Geheimcode ein, wie ihn auch Autor Brown in seinem Religions-Thriller («The Da Vinci Code») benutzt. Dazu liess Smith in der Begründung zahlreiche Buchstaben kursiv setzen. Im Laufe des Freitags wurde bekannt, dass ein Jurist der Tageszeitung «Guardian» den Code geknackt hatte, was von Richter Smith bestätigt wurde. Der seefahrt-begeisterte Mann hatte einen Hinweis auf Lord John Fisher platziert, einen der bekanntesten britischen Admiräle.

Mit dem Urteil hatte Smith Anfang April die Klage der beiden Sachbuch-Autoren Michael Baigent und Richard Leigh abgewiesen, die der Meinung waren, dass Brown aus ihrem Buch «Der Heilige Gral und seine Erben» abgeschrieben hatte. Bei der Lektüre des Urteils fiel den Juristen auf, dass auffällig viele Buchstaben kursiv gedruckt waren, etwa gleich im ersten Absatz der Buchstabe s in «claimants» (Kläger). Die ersten zehn Buchstaben, die sich abheben, ergeben «Smithy Code». Der ganze Code lautet «Smithy Code: Jackie Fisher, who are you? Dreadnought». Lord John - mit Spitznamen Jackie - Fisher (1840-1920) war einer der grossen britischen Admiräle. Als Erster Seelord führte er zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei der königlichen Marine die Grosskampfschiffe ein. Das erste Schiff dieses Typus trug den Namen «Dreadnought» (Fürchtenichts). - Mehr dazu: «Sakrileg»-Autor Dan Brown schon wieder wegen Plagiats angeklagt und «Sakrileg»-Autor Brown im Plagiatsprozess erfolgreich