Drei irakische Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters sowie ein Mitarbeiter des US-TV-Senders NBC sind nach eigenen Angaben von US-Soldaten in Irak misshandelt worden. Die beiden Reuters-Reporter und ihr Fahrer seien am 2. Januar festgenommen worden, als sie über den Abschuss eines US-Helikopters in der Nähe von Falludscha westlich von Bagdad berichten wollten, teilte die Nachrichtenagentur mit. Drei Tage später seien sie wieder freigelassen worden. Während ihrer Gefangenschaft seien die drei Mitarbeiter nach eigenen Angaben sexuell missbraucht, erniedrigt, bedroht und währenddessen fotografiert worden, hiess es. Auch NBC informierte über Misshandlungen an einem irakischen Mitarbeiter. Beide Medienunternehmen hätten Untersuchungen
beantragt, nachdem sie von ihren Journalisten informiert worden seien, hiess es weiter. Das Ergebnis der Nachforschungen im NBC-Fall steht noch aus.
Reuters habe sich entschlossen an die Öffentlichkeit zu gehen, weil die US-Armee in einem ersten Bericht behauptet hatte, die Misshandlungen der Reuters-Mitarbeiter seien nicht erwiesen. Auf Nachfrage habe der US-Oberbefehlshaber für die Bodentruppen in Irak, Ricardo Sanchez, diesen Bericht als «gründlich und objektiv» bezeichnet. Dabei seien die drei Mitarbeiter selbst jedoch nie befragt worden, betonte die Agentur. Reuters habe das Pentagon aufgefordert, die Ermittlungsergebnisse zu überprüfen. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums bekräftigte, die Vorwürfe seien gründlich überprüft worden. Sollten neue Informationen vorliegen, werde es eine erneute Überprüfung geben.
Mittwoch
19.05.2004