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Dienstag
24.06.2014

Medien / Publizistik

Rettet_Basel-Klein_Report

Das Aktionsbündnis «Rettet Basel!» macht sich seit Längerem Sorgen über die Entwicklung der «Basler Zeitung» (BaZ) und das journalistische Klima in Basel. «Hetze, Falschinformation, Boulevardisierung, Geschichtsfälschung, das Verächtlichmachen des politischen Gegners und das Schüren von Vorurteilen» werden der BaZ im Newsletter des Bündnisses vorgeworfen.

Der Klein Report wollte die Verantwortlichen über die jüngste Aktion von «Rettet Basel!» im Theater Basel am Samstag befragen, stiess aber selbst auf eine Ablehnung, die dem vom Aktionsbündnis nachgetrauerten guten journalistischen Klima nicht eben förderlich ist. «Nach der letzten sehr aufwendigen und äusserst unangenehmen Erfahrung möchte ich mit dem Klein Report nichts mehr zu tun haben», schrieb der Mitgründer von «Rettet Basel» und Autor Guy Krneta.

Dass Krneta als Vertreter seines Aktionsbündnisses «nichts mehr mit dem Klein Report zu tun haben» will, erstaunt. Auf der Webseite rettet-basel.ch werden zwei Artikel des Klein Reports als Quelle angeben und ungefragt verlinkt. Offenbar kamen die kritische Berichterstattung des Klein Reports über die beruflichen Ziele von BaZ-CEO Rolf Bollmann und Änderungen in der BaZ-Redaktion dem Basler Aktionsbündnis ganz gelegen.

Anstatt sich über die Ziele des Bündnisses und das journalistische Klima in Basel befragen zu lassen, nutzte Krneta die Anfrage des Klein Reports lieber, um ein Statement gegen aufwendige und unangenehme Journalisten zu setzen. Offenbar war ihm dies wichtiger, als die Anliegen von «Rettet Basel!» zu vertreten.

Nicht besser sieht es auf der «gegenerischen Seite» aus: BaZ-Chefredaktor Markus Somm sagte auf die Fragen des Klein Reports, wie er die Veranstaltung des Aktionsbündnisses beurteile und wie er persönlich das journalistische Klima in Basel empfinde, nur: «Kein Kommentar.»

Schade, denn der Klein Report hätte gerne ausgewogen über die Diskussionen am Medienplatz Basel und die Veranstaltung am Samstag im Theater Basel berichtet. Um ein anständiges journalistisches Klima zu erreichen, ist es aber essenziell, dass alle Seiten miteinander sprechen und nicht wie im Fall von Krneta Journalisten diktatorisch vorschreiben wollen, wie und in welchem Zeitraum sie zu recherchieren haben. Dies zeigte sich nur schon darin, dass Krneta sich bei einem Interview mit dem Klein Report im Oktober erlaubte, jedes zweite Wort zu ändern, seine eigenen Aussagen wieder umschrieb und den Klein Report bis hin zur Satzstellung korrigierte.

Wenn sich BaZ-Gegner im Theater versammeln, um sich gemeinsam über die Zeitung aufzuregen, ohne die BaZ-Verantwortlichen selbst, die explizit nicht eingeladen waren, damit zu konfrontieren und ohne Lösungsvorschläge vorzubringen, und sich ein Vertreter des Aktionsbündnisses gegen eine Befragung wehrt, steht das journalistische Klima wohl nicht an erster Stelle.