Content:

Freitag
09.02.2007

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RoG) hat den amtierenden turkmenischen Präsident Gurbanguly Berdymukhamedov mit einem offenen Brief aufgefordert, Meinungsfreiheit und uneingeschränkten Internetzugang zu gewährleisten. Die Forderung steht im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen vom kommenden Sonntag. In dem am Freitag veröffentlichten Brief betont die RoG die dringende Notwendigkeit, Pressefreiheit in der ehemaligen Sowjetrepublik zu etablieren. Turkmenistan belegt in der RoG-Rangliste zur Pressefreiheit den 167. Platz von 168. Nur in Nordkorea soll die Situation noch schlechter sein. In Turkmenistan gibt es laut RoG keine unabhängigen Medien, ausländische Journalisten erhalten nur selten eine Arbeitserlaubnis. Nur ein Prozent der Bevölkerung hat Zugang zum Internet, das der Staat zensiert.

Zudem wurden drei Journalisten und Menschenrechtsaktivisten im Juni 2006 festgenommen. «Ihr einziges Verbrechen war es, einen französischen Fernsehsender bei einer Dokumentation über Turkmenistan zu unterstützen», heisst es in dem Brief von RoG. Annakurban Amanklychev und Sapardourdy Khajiyev sitzen noch im Gefängnis. Die Journalistin Ogulsapar Muradova soll dort im September 2006 an den Folgen von Folter gestorben sein. Amanklychev und Khajiyev seien völlig isoliert. Es sei kaum möglich, etwas über ihren Zustand zu erfahren. «Wir haben Berdymukhamedov gebeten, eine Generalamnestie für inhaftierte Journalisten und Dissidenten zu erlassen», so RoG.