Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat den seit 1999 inhaftierten usbekischen Journalisten Muhammad Bekschanow zum Journalisten des Jahres 2013 gewählt. Als Medium des Jahres wurde die sri-lankische Zeitung «Uthayan» ausgezeichnet.
Muhammad Bekschanows Schicksal zeige, wie Präsident Islam Karimow jede Kritik an seiner Herrschaft mit Gewalt unterdrücke, schrieb die Organisation.
Der Journalist war Anfang der 1990er-Jahre Chefredaktor der Oppositionszeitung «Erk». Die Zeitung berichtete über Tabuthemen wie Umweltprobleme, Zwangsarbeit und wirtschaftliche Missstände. 1994 wurde die Zeitung verboten und Bekschanow 1999 in seinem ukrainischen Exil verhaftet und an Usbekistan ausgeliefert. ROG beschreibt Bekschanows Gesundheitszustand infolge der langen Haft und Folter als kritisch.
Die Tageszeitung «Uthayan» berichtet in Sri Lanka in der Sprache der tamilischen Minderheit über Ereignisse im ganzen Land. Immer wieder seien ihre Mitarbeiter Ziel von Entführungen und Angriffen geworden, schreibt ROG. Seit 2002 seien mindestens fünf ihrer Journalisten getötet worden.
Reporter ohne Grenzen verlieh die Auszeichnungen an einer Veranstaltung in Strassburg am Mittwoch.