Die Selbshilfeorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat am Freitag die seit dem 14. April anhaltende Verhaftungswelle in Nepal scharf kritisiert und die Regierung aufgefodert, die Gewalt gegen Journalisten zu beenden. Mindestens 61 Journalisten sind seit dem Ausbruch der jüngsten Unruhen verhaftet worden, 20 von ihnen befinden sich noch immer hinter Gittern. Mehrere Dutzend Reporter wurden zudem schwer verletzt, als sie über regierungskritische Proteste berichteten.
«Die Regierung und die Sicherheitskräfte müssen die Gewalt gegen Journalisten einstellen», fordert Reporter ohne Grenzen. «Es ist für Medien derzeit unmöglich, zu arbeiten. Auch müssen die inhaftierten Journalisten sofort freigelassen werden.» Am Mittwoch schoss die Polizei auf fünf Reporter und verletzte sie schwer. Sie wollten über eine Demonstration der sieben wichtigsten Parteien in Jharpa (im Westen des Landes) berichten. Weitere 13 Medienleute wurden im ostnepalesischen Panchthar verletzt. Zudem verlängerten die Beamten die Haftzeit von Shyam Shrestha, dem Herausgeber der Wochenzeitung «Mulyankan Weekly». Im Rahmen des Security Acts (einem Gesetz zur inneren Sicherheit), war diese zunächst auf drei Monate festgesetzt worden. Bereits am 15. April erlitten 15 Journalisten während einer Versammlung zu Meinungsfreiheit und Demokratie Verletzungen. Mahendra Bista, Generalsekretär der nepalesischen Journalistenvereinigung, sagte: «Scheinbar sind die Polizeiaktionen vorbereitet. Die meisten Opfer sind am Kopf verwundet. Eine barbarische Tat.»
Freitag
21.04.2006