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Sonntag
11.09.2011

Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die Behörden nach dem Mord am irakischen Radiojournalisten Hadi al-Mahdi auf, umgehend Ermittlungen einzuleiten und dafür alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Al-Mahdi ist der siebte Reporter, der seit Jahresbeginn in Irak getötet wurde. Das Verbrechen dürfe nicht straflos bleiben, die Verantwortlichen müssten identifiziert und vor Gericht gestellt werden, so ROG. Al-Mahdi hatte nach Angaben von Freunden vor seinem Tod anonyme Drohungen erhalten.

ROG vermutet ein politisches Motiv hinter der Tat, da der Radiomoderator als scharfer Beobachter und Kritiker von Missständen und Problemen in seinem Land und für seinen Sarkasmus bekannt gewesen sei. In seiner Diskussionssendung auf Radio Demozy thematisierte er unter anderem Themen wie Korruption oder den schlechten Zustand des irakischen Bildungssystems.

Erst vor einem Monat hatte das irakische Parlament ein Gesetz zum Schutz von Journalisten verabschiedet. ROG hält die neuen Bestimmungen allerdings für weitgehend unwirksam.