Die Hilfsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat am Dienstagabend in Paris vier mit jeweils 2500 Euro dotierte Menschenrechtspreise vergeben. In der Kategorie Journalist des Jahres entschied sich die 35-köpfige internationale Jury für den 76-jährigen Win Tin aus Myanmar. Er ist seit 17 Jahren wegen angeblicher Subversion und regierungsfeindlicher Propaganda inhaftiert.
Den Preis für das Medium, das für das Recht auf Information kämpft, erhielt die zwei Mal wöchentlich in Moskau erscheinende Zeitung «Nowaja Gaseta», die Tabuthemen wie Korruption aufgreift. Für die Zeitung schrieb auch die am 7. Oktober getötete Anna Politkowskaja.
In der Kategorie Cyberdissidenten wurde Guillermo Fariñas Hernández ausgezeichnet. Er ist Chef der unabhängigen Nachrichtenagentur Cubanacán Press und setzt sich in Kuba für einen ungehinderten Zugang zum Internet ein. Als Verteidiger der Pressefreiheit ehrte die Jury die kongolesische Vereinigung Journaliste en danger (JED). Sie ist eine der angesehensten Organisationen für Pressefreiheit in Afrika.
Dienstag
12.12.2006