Die internationale Organisation «Reporter ohne Grenzen» (RSF) ist über die Situation der Medien in Italien besorgt. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi verfügt laut RSF über grossen Einfluss auf die Fernsehlandschaft. In einem zehnseitigen Bericht rief die in Paris ansässige Organisation das römische Parlament auf, eine «angemessene Lösung» für das Problem von Berlusconis Interessenskonflikten im Medienbereich zu finden. RSF forderte vor allem Massnahmen, um Berlusconis politischen Einfluss auf die öffentlich-rechtliche TV-Gesellschaft RAI zu reduzieren. Die Organisation begründete die Aufforderung damit, dass Berlusconi mit der Holding-Gesellschaft Fininvest bereits drei private Sender der Mediaset-Gruppe kontrolliere. Im Bericht forderte RSF zudem die RAI-Präsidentin Lucia Annunziata auf, die beiden Starjournalisten Enzo Biagi und Michele Santoro wieder einzustellen. Deren Sendungen waren letztes Jahr wegen ihrer regierungskritischen Linie abgesetzt worden. Mehr dazu: Berlusconis Tochter will auch an die Macht der Medien, Heftiger Streit um «Föderalisierung» der RAI und RAI: Da warens nur noch zwei
Donnerstag
24.04.2003