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Donnerstag
20.04.2006

Die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (RoG) hat in einem dritten Fall die Zusammenarbeit von Yahoo mit der chinesischen Polizei nachgewiesen. Aus dem Urteil gegen Jiang Lijun, der im November 2003 wegen pro-demokratischer Artikel zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde, geht laut RoG hervor, dass Yahoo bei seiner Identifizierung geholfen hat. Auch bei der Festnahme der Internet-Dissidenten Shi Tao und Li Zhi hatte das US-amerikanische Internetunternehmen nach RoG-Angaben mitgewirkt. «Nach und nach beweist sich, was wir schon länger vermuten», erklärte ein RoG-Sprecher. «Yahoo scheint in zahlreiche Fälle, für die wir uns in China engagieren, verwickelt zu sein.» Vergangene Woche hat die Menschenrechtsorganisation den Hauptsitz von Yahoo in Kalifornien besucht. RoG hat die Firma aufgefordert, die Zusammenarbeit mit der chinesischen Polizei zu beenden und ihre E-Mail-Server aus China in die USA zu verlegen. Dies sei die einzige Möglichkeit, sich der Kollaboration und der Verfolgung von Journalisten und Demokraten zu entziehen. - Mehr dazu: Yahoo wegen China-Engagement am Pranger, Vorwürfe an Yahoo: Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden und Yahoo als «IM» der chinesischen Regierung