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Donnerstag
11.10.2007

Die Organisation Reporter ohne Grenzen legt einen exklusiven Untersuchungsbericht vor, der detailliert über die offizielle chinesische Internetpolitik zu Zensur, Überwachung und Propaganda Auskunft gibt. Ein chinesischer Techniker, der in der Internetbranche arbeitet und anonym bleiben möchte, habe beim Dossier von Reporter ohne Grenzen und der Organisation «Chinese Human Rights Defenders» mitgewirkt, gab die Organisation am Donnerstag bekannt.

Der Bericht «Eine Reise ins Herz der Internetzensur» zeige, dass die KP und Regierung immense finanzielle und menschliche Ressourcen darauf verwenden würden, um die freie Meinungsäusserung im Internet zu unterbinden. Sowohl regionale als auch landesweite Nachrichten-Webseiten und Blogs stehen unter redaktioneller Vormundschaft der staatlichen Propagandabehörden.

Trotz der Einschränkungen steigen die User-Zahlen, wie der Bericht festhält: Über 160 Millionen Menschen nutzen in China das Internet und es gibt mindestens 1,3 Millionen Webseiten. Aber die Möglichkeiten, die das Internet zur freien Meinungsäusserung bietet, würden von dem chinesischen Zensur- und Überwachungssystem im Keim erstickt.

Der Bericht erklärt, wie dieses Kontrollsystem funktioniert und nennt die Hauptakteure. Ein Test bei den staatlichen Instanzen mache auch deutlich, dass selbst die Zensurbehörden in der Ausübung ihrer Tätigkeit unterschiedliche Meinungen vertreten. Der Bericht vermittle auch Informationen, wie man einen Proxy-Server nutzen und über das Internet telefonieren kann.