Als Teil einer internationalen Mission untersuchte Reporter ohne Grenzen (ROG) Anfang Mai die Situation der Pressefreiheit auf den Malediven. ROG kommt zum Schluss, dass Medienmitarbeiter und kritische Stimmen noch immer schikaniert und eingeschüchtert oder gar tätlich angegriffen werden. Wie die Organisation Reporter ohne Grenzen am Donnerstag mitteilte, waren Treffen mit hohen Regierungsbeamten wie dem Justiz- und Informationsminister Teil der Mission. Weiters traf sich die Delegation mit Journalisten von oppositionellen, regierungsnahen und staatseigenen Medien. Auf dem Programm standen auch Termine mit inhaftierten Journalisten, Mitgliedern der maledivischen Menschenrechtskommission sowie Diplomaten verschiedener Staaten.
In den vergangenen 18 Monaten entstanden auf den Malediven zahlreiche unabhängige Medien neu. ROG schreibt weiter: «Es stellte sich heraus, dass diese trotz politischen Drucks und Restriktionen die Öffentlichkeit angemessen informieren können und so zu mehr Meinungsfreiheit beitragen», doch bestehe aus Sicht der Untersuchungskommission in diesem Bereich noch weiter Handlungsbedarf. Der Entwurf des neuen Pressegesetzes entspreche noch immer nicht den internationalen Standards, heisst es weiter. Darin würden die Passagen zur Pressefreiheit Anlass zur Kritik geben und die Sicherheit der Medienvertreter werde nicht ausreichend gewährleistet.
Donnerstag
20.07.2006