Die Organisation Reporter ohne Grenzen kritisiert die Ermittlungen gegen Journalisten des «SonntagsBlick» im Zusammenhang mit der CIA-Affäre. Sie fordert Justizminister Christoph Blocher auf, sich für eine Einstellung der Verfahren starkzumachen. Der «SonntagsBlick» hatte Anfang Januar ein als geheim klassifiziertes Fax veröffentlicht. Dieses verweist auf die Existenz geheimer Gefängnisse des amerikanischen Geheimdienstes CIA in Europa im Kampf gegen den internationalen Terror.
Reporter ohne Grenzen, eine internationale Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit, kritisierte am Sonntag, dass die Militärjustiz und die Bundesanwaltschaft deshalb gegen Chefredaktor Christoph Grenacher und zwei weitere Journalisten des «SonntagsBlick» ermitteln. In einem offenen Brief wendet sich Reporter ohne Grenzen an Justizminister Christoph Blocher. Darin heisst es, die Veröffentlichung geheimer Dokumente sei zwar sehr ärgerlich. Die Schweizer Behörden dürften deshalb aber nicht Medienschaffende bestrafen, die nur ihre Pflicht erfüllten: die Öffentlichkeit zu informieren. Von Blocher fordert die Organisation, er solle intervenieren, «damit die Verfahren gegen die Journalisten eingestellt werden». Die Organisation wisse, dass Blocher die Pressefreiheit ein Anliegen sei. Siehe auch: OSZE kritisiert Untersuchungen gegen «SonntagsBlick»
Sonntag
12.02.2006