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Mittwoch
29.04.2009

Mehr als ein Dutzend Mitglieder der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) sind am Dienstag aus Protest gegen die Inhaftierung einer US-Journalistin im Iran in den Hungerstreik getreten. Roxana Saberi verweigert nach Angaben ihrer Familie seit einer Woche die Nahrungsaufnahme, nachdem sie von einem iranischen Gericht wegen angeblicher Spionage für die USA zu acht Jahren Haft verurteilt worden war.

Die Mitglieder von Reporter ohne Grenzen begannen ihre Aktion auf dem Bürgersteig vor dem Sitz der nationalen iranischen Fluggesellschaft Iran Air in Paris. «Wir wollen die Öffentlichkeit auf das Schicksal Saberis und anderer im Iran inhaftierter Journalisten aufmerksam machen», sagte ROG-Chef Jean-François Juillard. Der Sprecher des US-Aussenministeriums erklärte, die USA seien wegen Saberis Gemütszustand und ihrer körperlichen Verfassung sehr besorgt. Die US-Regierung setze sich weiter für ihre Freilassung ein, sagte Robert Wood in Washington. «Wir wollen sie wieder nach Hause kommen sehen.»

Der Sprecher des iranischen Justizministeriums, Ali Resa Dschamschidi, sagte unterdessen in Teheran, dass die 32-jährige Journalistin nie im Hungerstreik gewesen sei. Es gehe ihr gut, sagte er einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA zufolge. Saberis Vater, Resa Saberi, hatte am Montag erklärt, seine Tochter sei nach einer Woche im Hungerstreik schon «sehr schwach».