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Dienstag
06.12.2011

Reporter ohne Grenzen (ROG) hat Russlands Behörden am Montag massive Onlinezensur und Repressionen gegen kritische Journalisten und Aktivisten vorgeworfen. Die Vorfälle hätten eine offene Debatte über die politische Zukunft des Landes beeinträchtigt und liessen das Schlimmste für die Präsidentschaftswahl am 4. März 2012 befürchten, teilte die Organisation mit. Die konventionellen Medien würden unter dem Einfluss des Kremls stehen und deshalb überwiegend positiv über Wladimir Putin und die Partei «Einiges Russland» berichten.

Umso beunruhigender sei deshalb die wachsende Zensurs des Internets, welches von rund einem Viertel der russischen Bevölkerung genutzt wird. So war die Bloggerplattform LiveJournal, auf der auch regierungskritische Blogs aufrufbar sind, nach Onlineangriffen nicht erreichbar. Weitere Seiten wie diejenigen von Radio Echo Moskau, der unabhängigen Tageszeitung «Kommersant», der Onlinezeitung «Gazeta.ru», der unabhängigen Zeitschrift «Dosh» und der Website der Wahlbeobachterorganisation «Golos» sind laut ROG Opfer von DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) geworden.

ROG liegen ausserdem Informationen über mehrere Festnahmen von unabhängigen oder der Opposition nahestehenden Medienmitarbeitern, Bloggern und Aktivisten vor. Zu den Betroffenen sollen der Chefredakteur der unabhängigen Informationsseite «Besttoday», Alexej Sotschnew, und die Präsidentin der NGO «Golos», Lilia Chibanowa, zählen.