Anlässlich des internationalen Tags Journalisten hinter Gittern vom Donnerstag, 17. November, ruft Reporter ohne Grenzen die Regierungen von unter anderen China, Iran, Algerien, Tunesien, Sierra Leone und Kuba auf, die in ihren Ländern inhaftierten Journalisten freizulassen. «Weltweit sind derzeit 186 Medienleute im Gefängnis, weil sie uns informiert haben», sagte Elke Schäfter, Geschäftsführerin von Reporter ohne Grenzen (ROG). «Hunderte wurden in diesem Jahr vorübergehend festgenommen. Diese Zahlen zeigen, wie riskant die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten in vielen Teilen der Welt ist. Vor allem wer über Machtmissbrauch, Korruption oder Drogenhandel berichtet, lebt gefährlich.»
In 23 Ländern sind zurzeit 112 Journalisten, 3 Medienmitarbeiter und 71 Internet-Dissidenten wegen ihrer Recherchen, Berichte und Kommentare im Gefängnis. China ist mit 31 Inhaftierten das grösste Gefängnis für Journalisten weltweit. In Kuba sind 24 Medienleute hinter Gittern, in Eritrea 13, im Iran und Birma je 6, wie Reporter ohne Grenzen am Mittwoch informierte. Die vorgeschobenen Gründe für die Haftstrafen reichten von Anstiftung zum Aufruhr oder Gefährdung der inneren Sicherheit über Diffamierung und Verleumdung bis hin zu angeblichem Ehebruch, sexuellem Kontakt zu Minderjährigen oder Homosexualität. Geständnisse würden häufig erpresst. Siehe auch: Pressefreiheit: Kuba und China Schlusslichter
Mittwoch
16.11.2005