Die deutsche Organisation von Reporter ohne Grenzen (RoG) hat am Dienstag «die umgehende Freilassung des Palästinensers Sawah Abu Saif, der als Kameramann für die ARD arbeitet», gefordert. Er sei bei einer Grossrazzia nach einem Bombenattentat am 25. Juli von vier maskierten Männern der Hamas in seiner Wohnung festgenommen worden. Die Hamas werfe Sawah Abu Saif vor, Fatah-Aktivist zu sein, was die ARD dementiert habe. «Wir verurteilen die willkürliche und unberechtigte Festnahme Saifs», heisst es in der RoG-Mitteilung. «Fatah und Hamas bekämpfen sich seit Monaten - mit schweren Folgen für die palästinensischen Medien. Wenn sich Journalisten im Gazastreifen von der Hamas nichts vorschreiben lassen, gelten sie schnell als Fatah-Anhänger und werden schikaniert.»
Am 26. Juli inhaftierte die Hamas laut RoG zudem Fouad Jarrada vom Fernsehsender der palästinensischen Regierung und Amro Farra, Korrespondent der Nachrichtenagentur der Regierung. Alaa el Titi, der für den Hamas-Sender «Al Aqsa» arbeitet, und Mostapha Sabri, Redaktor der Tageszeitung «Falastin», seien hingegen im Westjordanland von Fatah-Sicherheitskräften festgenommen worden. Laut RoG sind mehr als 50 Journalisten sowohl im Gazastreifen als auch im Westjordanland festgenommen worden, seit die Hamas im Juni 2007 die Wahlen gewonnen hatten.
Dienstag
29.07.2008