Am Dienstag und Mittwoch ist der usbekische Vizeaussenminister Wladimir Norow in Berlin zu Gast. Reporter ohne Grenzen (ROG) und der Verein «Uzbekistan Press Freedom Group» nehmen den offiziellen Besuch zum Anlass, an die schwierige Lage von Journalisten und Medien in dem zentralasiatischen Land zu erinnern. «Die politische Führung unter dem Staatspräsidenten Islam Karimow setzt in dem zentralasiatischen Land seit Jahren auf die Unterdrückung freier Medien und unabhängiger Journalisten. Usbekistan kennt keine Pressefreiheit», teilten die beiden Organisationen mit.
Einer von insgesamt elf inhaftierten Journalisten sei der Korrespondent der Nachrichtenseite http://www.uznews.net, Salijon Abdurakhmanov. Er wurde 2008 verhaftet und zu zehn Jahren Haft verurteilt. Seither sitzt der 61-Jährige im berüchtigten Arbeitslager von Karshi im Süden des Landes ein. «Seit Monaten versucht Abdurakhmanov über seinen Anwalt vergebens, Beschwerde beim Obersten Gerichtshof einzureichen. Er will eine Überprüfung der fragwürdigen Umstände seiner Verhaftung und Verurteilung erreichen», so die beiden Organisationen am Dienstag.
Die «Uzbekistan Press Freedom Group» will den Staatsbesuch in Berlin am Mittwoch mit einem Aktionstag kritisch begleiten. Eine mobile Plakatwand soll zwischen dem Auswärtigen Amt, dem Deutschen Bundestag und der usbekischen Botschaft pendeln, um die Freilassung des Journalisten Abdurakmanov und ein Ende der Internetzensur in Usbekistan anzumahnen.