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Mittwoch
16.11.2011

«Reporter ohne Grenzen lenkt den Blick auf die gefährliche Situation von einheimischen Mitarbeitern und Informanten ausländischer Medien in Syrien»:  Dutzende Syrer, die als Assistenten, Dolmetscher oder Fahrer für ausländische Journalisten gearbeitet oder ihnen als Interviewpartner oder Informanten  zur Verfügung gestanden hätten, seien verhaftet worden oder würden als vermisst gelten. Einige von ihnen seien gefoltert worden.

«Die syrischen Sicherheitsdienste haben eine regelrechte Jagd auf Personen eröffnet, die mit  ausländischen Reportern reden oder ihnen helfen», kritisierte Reporter ohne Grenzen (ROG) am Mittwoch.

ROG appelliert dabei an alle Medien, die mit einheimischem Personal zusammenarbeiten, verstärkt auf dessen Sicherheit zu achten und keine unnötigen Risiken einzugehen:  «Die Redaktionen internationaler Medien müssen in ihrer Kommunikation und Zusammenarbeit mit Syrern höchste Vorsicht walten lassen.» 

Jedes Mal, wenn Syrer sich über die Situation in ihrem Land äusserten, müssten sie und ihre Familien mit  ernsthaften Repressionen rechnen, warnte ROG.  

Es sei unerlässlich, dass internationale Medien die Öffentlichkeit über die aktuellen Geschehnisse in  Syrien so umfassend wie möglich informieren würden. «Der Auftrag, die Öffentlichkeit aufzuklären, darf  jedoch nicht zu Lasten der Sicherheit der Quellen gehen», schreibt ROG.

Werde ein ausländischer Medienmitarbeiter in dem vorderasiatischen Land festgenommen, drohen ihm in der Regel einige Tage Haft und die anschliessende Abschiebung. «Einen höheren Preis zahlen nach den  Beobachtungen von ROG lokale Mitarbeiter und Kontaktleute: Ihre Freilassung ist häufig ungewiss, in einigen Fällen stehen ihre Gesundheit und ihr Leben auf dem Spiel.»