Content:

Mittwoch
09.02.2005

Unbekannte haben am Mittwoch in der südirakischen Stadt Basra einen Korrespondenten des US-finanzierten arabischen Satellitensenders Al-Hurra und seinen 10 Jahre alten Sohn ermordet. Damit wurde innert weniger Tage ein weiterer Journalist Opfer von Gewalt. Bewaffnete hätten mit Maschinenpistolen auf das Auto des irakischen Journalisten Abdel Hussein Chasal al-Basri gefeuert, berichteten Augenzeugen in Basra. Eine Gruppe mit dem Namen Imam-Hassan-al-Basri-Brigade, die bislang nicht in Erscheinung getreten ist, erklärte im Internet, ihr sei es gelungen, «einen ungläubigen Kollaborateur zu eliminieren».

Das Schicksal der am vergangenen Freitag entführten Italienerin Giuliana Sgrena, die für die Römer Zeitung «Il Manifesto» und die deutsche Wochenzeitung «Die Zeit» arbeitet, war unterdessen weiter unklar. Einen Tag nach Bekanntwerden einer Internet-Mitteilung über die angeblich Ermordung Sgrenas berichtete «Il Manifesto» am Mittwoch, die Journalistin sei offenbar von Mittelsmännern im Irak lebend gesehen worden. Es gehe ihr gut. Auch die Mailänder Zeitung «Corriere della Sera» schrieb, laut Geheimdienstquellen sei die Reporterin noch am Leben. Das staatliche italienische Fernsehen hatte zuvor gemeldet, man hoffe auf eine baldige Freilassung der 56-Jährigen. Die Regierung in Rom versuche weiterhin, über Mittelsmänner mit den Entführern in Kontakt zu treten.

Laut «Il Manifesto» sind noch keine Verhandlungen mit den Entführern im Gange. Es gebe jedoch einen «erfahrenen Vermittlungskanal», berichtete die Zeitung unter Berufung auf Geheimdienstkreise. Laut «La Stampa» rechnen die Freunde der Journalistin mit einer baldigen Freilassung.