Die französischen Wettbewerbsbehörden haben am Donnerstag eine Rekordbusse von 534 Mio. Euro gegen die drei französischen Mobilfunkunternehmen Orange, SFR und Bouygues Telecom verhängt, weil sie zum Schaden der Konsumenten Strategien und Marktanteile untereinander abgesprochen und so die Preise für Handytelefonate künstlich hoch gehalten haben. Dies habe zu einem «sehr hohen wirtschaftlichen Schaden» geführt, urteilten die Wettbewerbshüter. Nach der Entscheidung muss Orange 256 Mio. Euro Busse zahlen, SFR 220 Mio. Euro und Bouygues Telecom als kleinster Anbieter 58 Mio. Euro.
Französische Konsumentenschützer drohten im Anschluss an die Urteilsverkündung, nach US-Vorbild Sammelklagen einzureichen. Sie wollen so Ersatz für die bei den Kunden entstandenen Schäden erreichen. Orange bezeichnete den Entscheid der Aufsichtsbehörde indes als unbegründet und überzogen. Wie SFR will das Unternehmen die Entscheidung anfechten. Orange, Bouygues Telecom und SFR hatten schon in der Vergangenheit Marktabsprachen stets bestritten. Die Aktien der drei Unternehmen verzeichneten am Donnerstag im frühen Handel in Paris Kursgewinne. Händler sagten, die Strafe sei geringer ausgefallen als befürchtet. Zudem sei ungewiss, ob die Firmen letztlich bezahlen müssten.
Donnerstag
01.12.2005