Italiens öffentlich-rechtliche TV-Anstalt RAI hat nach 15 Monaten wieder eine Spitze. Der Journalist Alfredo Meocci ist am Freitag vom Verwaltungsrat der RAI zum neuen Generaldirektor ernannt worden. Meocci gehört der christdemokratischen Regierungspartei UDC an. Mit Meoccis Amtsantritt behält die Regierung Berlusconi weiterhin die Fäden beim Staatsfernsehen in der Hand. Meocci wird mit dem vergangene Woche ernannten RAI-Präsidenten Claudio Petruccioli die öffentlich-rechtliche TV-Anstalt regieren. Der Linksdemokrat Petruccioli, der als Abgeordneter während einiger Jahre Vorsitzender der RAI-Überwachungskommission gewesen war, übernimmt einen heiklen Posten.
Das Amt des RAI-Präsidenten war mehr als ein Jahr vakant gewesen, nachdem Petrucciolis Vorgängerin, Lucia Annunziata, wegen des immer stärkeren Drucks Berlusconis auf die RAI das Handtuch geworfen hatte. Die letzten RAI-Präsidenten hatten eine extrem kurze Amtszeit. Jene Petrucciolis muss mindestens bis zu den Parlamentswahlen vom April oder Mai 2006 dauern. Der Senator soll sich vor allem um die Ausgewogenheit der politischen Berichterstattung im kommenden Wahlkampf kümmern. Siehe auch: Italienischer Linksdemokrat Claudio Petruccioli neuer RAI-Präsident
Sonntag
07.08.2005