Die Regierung des südafrikanischen Staates Zimbabwe hat mehreren ausländischen Nachrichtenmedien eine Berichterstattung über die Wahlen vom kommenden Samstag untersagt. Dies teilte die Organisation «Reporter ohne Grenzen» (RoG) am Donnerstag mit, die das Vorgehen der Behörden «auf das Schärfste» verurteilte. «Das Vorgehen der zimbabwischen Regierung zeigt, das sie an fairen und freien Wahlen nicht interessiert ist», so RoG.
Laut RoG hatte Präsidentensprecher George Charamba Anfang der Woche erklärt, dass die meisten Akkreditierungsanträge ausländischer Medien zurückgewiesen wurden. Zuvor sagte er: «Wir werden aufmerksam jeden Versuch verfolgen, Journalisten feindlicher Länder als Beobachter oder Sicherheitspersonal einzuschleusen.» Zu den abgelehnten Medien gehören der britische Sender BBC, die US-amerikanischen Sender CNN und MSNBC, der südafrikanische Sender E-TV, die britischen Zeitungen «The Guardian» und «The Daily Telegraph» sowie die südafrikanische «Independent Newspaper Group».
Bewilligt wurde die Akkreditierung der «South African Broadcasting Corporation». Die staatseigene Rundfunkgesellschaft Südafrikas darf zwar berichten, muss aber die Übertragungstechnik des zimbabwischen Staatsfunks benutzen. Die permanent in Zimbabwe akkreditierten Nachrichtenagenturen Reuters, AFP, AP sowie der Fernsehsender Al-Dschasira wollen für die Wahlen mehr Personal in Zimbabwe haben. Dieses Anliegen werde «mit Wohlwollen» geprüft, so Charamba. Er warnte jedoch, die Geschäftsführer müssten für das Verhalten ihrer Mitarbeiter «voll haften».
Auch zimbabwische Journalisten wurden von der Wahlberichterstattung ausgeschlossen. Am 11. März erklärte das Akkreditierungskomitee dem Gewinner des diesjährigen «Desmond Tutu Leadership Fellowship», Hopewell Chin`ono, dass er auf Anweisung der «Media Information Commission» keine Zulassung erhielte. Die staatliche Medienkontrollbehörde hatte ihn auf eine Liste missliebiger Journalisten gesetzt.
Donnerstag
27.03.2008