Während hierzulande altgediente Embleme der Linken immer noch einen Gebrauchswert haben (neustes Beispiel: der unverwüstliche Che Guevara in einer Telekommunikations-Werbung), werfen die Italiener die alten Symbole auf den Misthaufen der Geschichte. Soeben hat Italiens linksradikaler Dachverband «La Sinistra Arcobaleno» beschlossen, künftig auf Hammer und Sichel zu verzichten keine hundert Jahre, nachdem die Kommunisten das Signet erfunden hatten. Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen am 13. und 14. April werden die vier Parteien des Dachverbands, die altkommunistische Rifondazione Comunista, die Italienischen Kommunisten, die Demokratische Linke und die Grünen, stattdessen gemeinsam unter einem Regenbogen antreten.
«Hammer und Sichel sind ein Symbol, das wir weiter im Herzen tragen werden. Wir wollen aber die Linke des 21. Jahrhunderts aufbauen», kommentierte der Präsident der Abgeordnetenkammer Fausto Bertinotti, der als Premierkandidat der «Regenbogenlinken» am Wahlkampf teilnimmt. Auch das Wort Partei hat für Bertinotti einen schlechten Klang: «Ich verwende ungern das Wort Partei. Ich denke, dass heute eine tiefgreifende Reform der italienischen Politik notwendig ist. Unsere einheitliche, aber pluralistische Kraft darf nicht nur aus vier politischen Gruppierungen bestehen, sondern soll auch Verbänden, Organisationen und Bewegungen der Gesellschaft offen sein.»
Freitag
15.02.2008