Bevor sie am 1. August verbindlich wird, soll die Rechtschreibereform noch einmal modifiziert werden. Der Rat für deutsche Rechtschreibung stellte am Freitag in München mögliche Änderungen in der Getrennt- und Zusammenschreibung vor. Das Gremium habe dem Grossteil der Vorschläge einer Arbeitsgruppe «in der Tendenz» zugestimmt, sagte die Geschäftsführerin des Rates, Kerstin Güthert. Eine endgültige Entscheidung darüber soll auf einer Sitzung Anfang Juni fallen. Nach dem Vorschlag der Arbeitsgruppe sollen Worte wie «heiligsprechen», die eine neue Gesamtbedeutung haben, künftig zusammengeschrieben werden. Dies gilt laut Güthert auch für die Verben «auseinandersetzen» oder «eislaufen».
Die Getrennt- und Zusammenschreibung gilt als Knackpunkt der Reform. Mit seinen Korrekturvorschlägen will der Rat auch einen Beitrag dazu leisten, Kritiker und Befürworter der Reform zusammenzubringen. Der Rat für deutsche Rechtschreibung nahm seine Arbeit Ende des vergangenen Jahres auf. Dem Gremium gehören 36 Experten aus Wissenschaft und Praxis an, von denen 18 aus Deutschland sowie jeweils neun aus Österreich und der Schweiz kommen. Dazu auch: Nationalrat: Keine Rückkehr zur alten Rechtschreibung
Samstag
09.04.2005