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Donnerstag
24.03.2005

Zu Ostern zeigen der ORF und die ARD den Mafia-Film «Vera, die Frau des Sizilianers», produziert von der österreichischen Graf-Film. Der Zweiteiler wird am Karfreitag und am Ostersonntag ausgestrahlt. Darin spielen Gunter Gilian, Lara Joy Körner und Mario Adorf unter der Regie von Joseph Vilsmaier («Stalingrad»). «Vera, die Frau des Sizilianers» ist als spannender Mafia-Zweiteiler konzipiert, mit allen Zutaten, die eine solche Geschichte braucht - Liebe, Eifersucht, Mord, Rache und natürlich einen wahren Hintergrund.

Genau dieser Hintergrund ist jetzt Anlass für den Streit: Ehemalige Mitglieder einer Mafia-Organisation glauben sich im Film zu erkennen und wollen dafür jetzt Geld. Sie hätten als Vorlage gedient und wollen sich für die Persönlichkeitsrechte bezahlen lassen, meldet ORF Online am Donnerstag. Die Ankläger wurden Anfang der Neunzigerjahre öffentlich bekannt: Eine deutsche Boulevardzeitung brachte eine mehrteilige Serie über eine junge Frau, die sich durch die Heirat mit einem Mafioso plötzlich inmitten einer Mafia-Familie befand, die so ziemlich vor gar nichts zurückschreckte. Seit der Zeitungsserie leben die Betroffenen im Zeugenschutzprogramm.

Sollte es tatsächlich zu einer einstweiligen Verfügung kommen, wäre das für die 5 Mio. Euro teure Produktion eine Katastrophe, sagt Filmproduzent Klaus Graf. Doch bisher gibt es weder genaue Angaben über die Höhe der Forderungen noch dazu, wer sich durch den Film angegriffen fühlt. Die Vorwürfe weist Graf als absurd zurück: «Wir haben eine fiktionale Geschichte verfilmt. Dass es Anlehnungen an eine öffentliche Zeitungsserie gibt, ist legitim, das ist in keiner Weise geschützt.»

Die wahre Geschichte der Frau gebe es auch als Buch. Der Mafia-Film habe aber mit diesem Buch überhaupt nichts zu tun. «Vendetta», die Rache der Mafia, fürchtet der Filmproduzent nicht. Bei den Dreharbeiten im sizilianischen Catania habe es keine Probleme gegeben. Auf die ungewollte Werbung für seinen Film hätte er aber gerne verzichtet, meint Graf.