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Freitag
04.10.2002

Yeslam Binladin will jetzt vor Bundesgericht ein Vertriebsverbot für das Buch «Die verbotene Wahrheit» in der Schweiz erreichen. Der Halbbruder von Osama bin Laden ficht damit die Bewilligung des Genfer Justizhofs an. Das Gericht hatte keine Persönlichkeitsverletzung festgestellt und den Vertrieb des umstrittenen Buches in der Schweiz aufgrund eines Rekurses des Pendo-Verlags bewilligt, wie am Donnerstag bekannt wurde. Dagegen will Yeslam Binladin vor Bundesgericht rekurrieren.

«Wir werden eine aufschiebende Wirkung verlangen», erklärte sein Anwalt Pierre de Preux am Freitag auf Anfrage. Falls Lausanne darauf eintritt, würde das Buch der französischen Autoren Jean-Charles Brisard und Guillaume Dasquié erneut aus den Schweizer Buchhandlungen entfernt. De Preux macht nach wie vor eine Persönlichkeitsverletzung geltend. Binladins Finanzgesellschaft SICO werde im Buch in die Nähe Osama Bin Ladens und der Terrorismusfinanzierung gerückt. Das Bundesgericht hatte sich bereits im Juli mit dem Fall beschäftigt. Damals ging es aber nur um die Klärung der Zuständigkeit des Genfer Justizhofs. - Mehr dazu: Bin-Laden-Buch bald im Laden