Ein Rechtsstreit hat den US-Medienriesen Time Warner tief in die roten Zahlen gedrückt. Im zweiten Quartal fiel ein Verlust von 321 Mio. Dollar an, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Grund waren vor allem Rückstellungen für die Rechtsstreitigkeiten, die das operative Ergebnis mit 3 Mrd. Dollar belasteten. Im Vorjahresquartal hatte Time Warner noch 777 Mio. Dollar Gewinn geschrieben. Der Umsatz sank im Jahresvergleich um 1% auf 10,7 Mrd. Dollar. Dabei gab es vor allem im Filmgeschäft deutliche Einbussen, und auch die Internet-Sparte AOL schnitt schwächer ab. Die Bereiche Kabel, Fernsehen und Printmedien konnten die Rückgänge jedoch weitgehend ausgleichen.
Zur Beilegung des Rechtsstreits werde Time Warner 2,4 Mrd. Dollar zahlen, sagten die Anwälte, die mehrere Millionen Aktionäre vertreten. Dem Unternehmen wurde vorgeworfen, seine Bilanzen durch zu hoch angesetzte Online-Werbeeinnahmen und Internet-Kundenzahlen geschönt zu haben. Time Warner hatte bereits vor Monaten eine Zahlung von 300 Mio. Dollar an die US-Börsenaufsicht SEC wegen falscher Angaben in seinen Bilanzen akzeptiert. Vor den Rückstellungen und anderen Sonderposten sei ein Gewinn von etwa 850 Mio. Dollar erwirtschaftet worden, teilte Time Warner weiter mit. Siehe auch: Time Warner: Steuern nachzahlen und Bilanzen neu schreiben
Mittwoch
03.08.2005