Der Verlag Axel Springer bereitet die Rückkehr zur alten Rechtschreibung vor. Einer «sinnvollen» und «allgemein akzeptierten» Weiterentwicklung der Sprache würde er sich aber nicht verschliessen, gab der Verlag am Dienstag bekannt. Ein Gremium, das eine Anpassung der Reform vornehmen soll, wurde schon geplant, bevor die Proteste der Verlage Springer, Spiegel und Süddeutsche Zeitung letzte Woche laut wurden: Am 23. August werden sich die Reformvertreter aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Liechtenstein in Wien treffen, um zu diesem Zweck einen Rat für deutsche Rechtschreibung zu bilden.
Dieser soll im Herbst seine Arbeit aufnehmen. Das kündigte die deutsche Kultusministerkonferenz (KMK) am Dienstag in Bonn an. Der Rat, in dem auch Kritiker des derzeitigen Regelwerks mitarbeiten sollen, soll die Entwicklung des Schriftgebrauchs beobachten und die Regeln gegebenenfalls anpassen, wo es notwendig ist.
Die Intendaten der öffentlich-rechtlichen ARD-Sender stellten am Dienstag in einer Schaltkonferenz fest, es gebe für sie derzeit keine Veranlassung, von der reformierten Rechtschreibung abzuweichen. Der ARD-Vorsitzende Jobst Plog: «Übereilte Schritte scheinen uns nicht geeignet, die nach dem Vorstoss zweier Verlagshäuser eingetretene Konfusion zu verringen.»
Dienstag
10.08.2004