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Sonntag
03.07.2005

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat weitere Glättungen der Rechtschreibreform beschlossen. Das Expertengremium schloss bei seiner Sitzung am Freitag in Mannheim den Komplex der Getrennt- und Zusammenschreibung ab. «Wir sind auch heute unserer Grundthematik gefolgt», sagte der Ratsvorsitzende Hans Zehetmair. Nicht das Regelwerk, sondern der Sprachgebrauch solle bei der Getrennt- und Zusammenschreibung entscheidend sein. Das bedeute, dass wieder mehr zusammengeschrieben wird. «Im Rat ist der Konsens da, dass man dem Volk aufs Maul schauen muss.»

Die fünfte Ratssitzung war die letzte vor der verbindlichen Einführung von Teilen der Rechtschreibreform in Schulen und Behörden am 1. August. Beim vergangenen Treffen Anfang Juni hatten die Sprachexperten einen Durchbruch in der kontroversen Debatte um Änderungen des Regelwerks erzielt und sich grundsätzlich auf eine stärkere Orientierung am Sprachgebrauch der Menschen geeinigt. Der nach heftiger Kritik an der Rechtschreibreform initiierte Rat für deutsche Rechtschreibung hatte sich Ende vergangenen Jahres konstituiert. Der 38-köpfige Rat setzt sich aus Sprachwissenschaftern, Vertretern von Verlagen, Schriftsteller- und Journalistenverbänden sowie Lehrerorganisationen zusammen - aus Befürwortern ebenso wie Gegnern. Die Schweiz hat neun Vertreter entsandt. Siehe auch: Rat für deutsche Rechtschreibung mit eigener Homepage